Aktion Bienenweide & Blumenwiese #2 | 20.04.2020

Liebe Freunde,

Es geht weiter auf unserer Blumenwiese und Bienenweide.

Hier findet ihr den ersten Teil verlinkt.

 

Bisher haben wir den Platz ausgewählt, die Größe bestimmt, die Rasendecke entfernt und den Boden vorbereitet für die Aussaat. Heute in Teil 2 werden wir Beipflanzen entfernen. Wir werden die Samenmenge berechnen und dann die Samen bestellen. Spätestens in der ersten Mai Woche werden wir Säen. Natürlich richten wir uns dabei auch an die vorherschenden Witterungsverhältnissen, und da es derzeit sehr trocken ist, passt es wenn wir bis zum Wetterwechsel warten, denn unsere Samen brauchen gerade zu Beginn mehr Wasser.

Schritt 3. -  Beipflanzen entfernen

Vor einen Monat haben wir die Graßnarbe entfernt und die Erde etwas gewässert. Wir haben unser aufgelockertes eingeebnettes Saatbeet 2-4 Wochen so gelassen und können nun kleine, gekeimte Beikräuter sehen, die aufgegangen sind. Unter der Graßnarbe befinden sich Depots von Beikrautsamen, die jahrzehnte lang dort liegen und beim Umgraben ans Licht gelangen und aufgehen. Dabei können schnellwachsende Beipflanzen die langsamwachsenden Blumensamen zurückdrängen. Jetzt können wir diese Beipflanzen entfernen und unser Boden ist tatsächlich für die Aussaat bereit.

Es ist also wichtig, nach der Entfernung der Graßnarbe zu Wässern, damit diese Beikräuterdepots aufgehen können und wir sie entfernen können.

Schritt 4. - Samenmenge bestimmen und Samenmischung einkaufen

Vom Keimen zum Blühen - Wann blühen welche Pflanzen?

 

Pflanzen haben sehr unterschiedliche Keim-, Wachstum- und Blühgeschwindigkeiten. Auch Dauer des Blühens unterscheidet sich, sowie ob es sich um einjährige oder mehrjährige Pflanzen handelt. Da mehrjährige Blumen oft im ersten Jahr gar nicht blühen, werden den Mischungen oft Einjährige mit beigemischt. 

 

In Pflanzenmischungen, die sie kaufen können, befinden sich also sehr verschiedene Pflanzenarten. Manche Pflanzen keimen schnell und blühen bereits nach 8 bis 10 Wochen, wie die Steinkraut-Arten (Alyssum spp.) und die Schleifenblumen-Arten  (Iberis spp.). Einjährige Arten wie die Leberbalsam-Arten (Ageratum spp.), Löwenmäuler (Antirrhinum spp.), Ziertabak (Nicotina spp.), Elfenspiegel-Arten (Nemesia spp.), Kosmeen (Cosmos spp.) , Wucherblumen-Arten (Tanacetum spp.), Dahlien-Arten (dahlia spp.), Strohblumen-Arten (Helichrysum spp.), Salbei-Arten (Salvia spp.) und Kornblumen-Arten (Centaurea spp.) brauchen 12 Wochen um dann rosaviolett, orangerot und gelb zu blühen.

Die Ringelblumen (Calendula spp.), Sommerastern (Callistephus spp.), Stadnflieder (Limonium spp.), Mädchenaugen (Coreopsis spp.), Rittersporne (Delphinium spp.), Nelken (Dianthus spp.), Kokardenblumen (Gaillardia spp.) und Schopflavendel (Lavandula stoechas) brauchen 14 bis 20 Wochen um zu blühen.

Nach welchen Prinzipien werden Blumenmischungen eigentlich angefertigt?

 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, nach denen Blumensamen miteinander gemischt werden könnten: Zum einen in Bezug auf den Bodenqualitäten, die sie benötigen - magerer Boden oder nährstoffreicher Boden. Zum Zweiten nach der Lichteinstrahlung: Schattenpflanzen oder Sonnenpflanzen. Zum Dritten nach der Wachstumshöhe - niedrigwachsende oder hochwachsende Pflanzen und zum Vierten nach den Wasserverbrauch - Pflanzen die viel oder wenig Wasser brauchen. Es kann auch sein, dass die Hersteller von Blumenmischungen sich nach regionalen Aspekten orientieren und nur einheimische Artenmixturen anbieten. Ebenfalls ist auch manchmal Bio-Qualität oder kommerzieller Anbau ein Thema.

 

So oder so: Sie selbst können entscheiden, welche Mischung sie kaufen können. Witterung, Bodenbeschaffenheit, Nährstoffversorgung und Sonneneinstrahlung werden das Wachstum ihrer Blumenwiese beeinflussen, daher sollten sie sich nicht zu sehr auf den Bildern der Verpackungen von Blumensamenmischungen verlassen und nicht verwundert sein, wenn die Wiese nicht nur während eines Jahres ihr Erscheinungsbild ändert, sondern auch Jahr für Jahr unterschiede zeigt.

 

Verschiedene Samenmischungen

 

Nun wurden mittlerweile viele unterschiedlichen Mischungen von Gärtnern angefertigt, es ist für jeden etwas dabei. Neben den klassischen "Schmetterlings- und Wildbienensaum", "Fettwiese" oder "Schattsaum", gibt es auch für Verkehrsbereiche  entsprechende Mischungen, wie die "Fugenmischung" oder die "Böschungen und Straßenbegleitsaum" oder die "Verkehrsinselmischung". Es finden sich sogar Dachbegrünungsmischungen. Es ist also neben der Bodenbeschaffenheit und Lichteinstrahlung auch die unmittelbare Umgebung bei den Mischungen beachtet worden.

 

Wir haben uns für die Mischung "Mehrjährige Bienenweide" entschieden, in denen sich überwiegend einheimische Pflanzen befinden, wie der kleine Odermenning (Argimonia eupatoria), Skabiosen-Flockenblume (Centaurea Scabiosa), Natternkopf (Echium vulgare), Wiesen-Salbei (Salvia pratense), Borretsch (Borago Officinale) und die Kornblume (Centaurea cyanus), um 6 von ca. 40 Arten zu nennen.

 

Die Samenmenge - Wie viel Saatgut brauchen wir?

 

Samen werden in Gramm verkauft. Die Menge berechnen wir, indem wir die Menge in den angebotenen Blumensamenmischungen anschauen: für 1 m² Fläche brauchen wir also bei unserer Auswahl "Mehrjährige Bienenweide" - Mischung 0,5 Gramm Samen. Wir haben vor 25 m² zu bepflanzen, also brauchen wir 50 Gramm Samen.

 

Wo kaufe ich Blumensamenmischungen?

 

Wo man seine Samen bestellt ist jedem selbst überlassen. Viele Gärtner bieten Mischungen an, im Baumärkte oder Gärtnereien finden wir auch Mischungen. Dabei gibt es Mischungen aus konventionellen oder biologischen Anbau. Manchmal kann man sich für größere Flächen eine gewünschte Menge abpacken lassen, und manchmal gibt es nur kleinere Menschen für bestimmte Flächengröße. Ich werde keine Hinweise zu unseren Lieferanten nennen, aber wir haben uns für eine regionale Mischung aus biologischem Anbau entschieden.

Nun wir haben unsere Samenmischung bestellt und warten darauf, dass die Lieferung kommt, der Regen einsetzt und wir mit der Aussaat beginnen können.

 

Es bleibt spannend!

:)

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